Am 11.11.2017 fand zum 22. Mal der Gestalterpreis 2017 der Berliner Tischlermeister statt. 23 Meisteranwärter im Tischlerhandwerk, die zuvor den Tages- oder Abendkurs als Vorbereitung auf die Prüfung absolviert hatten, stellten ihre Stück einer hochkarätigen fünfköpfigen Jury vor. Dieses Jahr war die Jury mit Johannes Niestrath – Fachzeitschrift dds, Olaf Dräger – Firma Interneo, Jörn Friedrichsen – Stilwerk Berlin, Jochen Buder – Innenarchitekt und Rocco Lau – Tischlermeister und Vorjahresgewinner ausschließlich männlich besetzt, aber deshalb war die Entscheidung nach den Platzierungen nicht minder heiß diskutiert. Bis zur allerletzten Minute wurde diskutiert, argumentiert und gefachsimpelt, bis endlich eine Entscheidung getroffen war.
Sieger, dotiert mit einem Preisgelb von 750,00 Euro und einen Sachpreis von der Firma Würth wurde Tischlermeister Alexander Enns mit seinem Schreibtisch „Expleto“. In der Begründung wurde insbesondere das geradlinige, moderne Design hervorgehoben. Gepaart mit einer perfekten Verarbeitung der verschiedenen Werkstoffe und Elemente. Funktionalität und Design bilden eine perfekte Symbiose, die dieses Stück zu einem Highlight jedes Arbeitsplatzes macht. Hier sprechen Ästhetik, Haptik und Proportionen eine ins sich stimmige Linie, die das Herz jeden Betrachters höher schlagen läßt.
Nur eine Winzigkeit hinter dem Schreibtisch von Alexander Enns landete das Regal „Workaholic“ von Jonathan Schreiber auf dem zweiten Platz. Dieser 2. Platz wurde mit einem Preisgeld von 500,00 Euro und einen Sachgeschenk der Firma Würth belohnt. Neben der perfekten Verarbeitung von Holz und dem neuen MDF-Werkstoff Valchromat ist insbesondere das zeitlose, moderne und flexible Design dieses Wandregals der Grund für die Wahl der Jury. Dieses Möbel hat Potential für eine Serienfertigung, da insbesondere die Flexibilität der pulverbeschichteten Tablettböden eine fast unbegrenzte Variabilität der Nutzung und Gestaltung zulassen. Ob Flur- oder Wohnraummöbel, dieses Möbel passt sich unauffällig in jede Wohnsituation ein und besticht erst auf den zweiten Blick mit tollen Features.
Wie im Sport entscheiden oft nur Kleinigkeiten über die Platzierungen. So ist es auch bei uns Tischlern und Tischlerinnen. Der dritte Platz, belohnt mit 250,00 Euro und einem Geschenk der Firma Würth, erhielt dieses Jahr Daniel Kurek für sein Musik-Sideboard. In diesem Möbel ist sprichwörtlich Musik drin. Ein Phono-Möbel im Vintage-Look der 1950er Jahre, das nicht nur durch eine einzigartige Verarbeitung besticht, sondern auch durch einen erstklassigen Klang aufhorchen läßt. Das Möbel vereint das Wissen um den optimalen Einsatz des Holzes und der bestmögliche Verarbeitung mit dem Know-How rund um Musik und Klang, so die Begründung der Jury.
Die Jury sprach noch eine Belobigung für den Tisch „Resolute Table“ von Dennis Unverricht aus. Die Jury belobigte den gestalterischen Mut in der Verwendung von traditionellen und modernen Stilelementen. Dieser Ansatz findet sich auch in der Funktionalität und in der Werkstoffkombination. Der „Resolute Table“ vereint in ausgezeichneter Weise die gesamte Material-, Funktions- und Gestaltungsbreite des modernen Tischlerhandwerks. Diese Belobigung wurde mit 150,00 Euro vom Förderverein belohnt.
Tischlermeister und Tischlermeisterinnen mehr Hoffnung auf einen Preis gemacht. Alle, der im großen Saal des Bildungs- & Technologiezentrum der Handwerkskammer Berlin versammelten Besucher, waren sich einig, dass die ausgestellten Meisterarbeiten eine Werbung für das Handwerk waren. Kreativ, einzigartig, ideenreich und perfekt in der Umsetzung sind dies Beispiele, was Kunden vom Tischlernbetrieb erwarten dürfen.
Neben der Verleihung des Gestalterpreises wurden auch die Meisterurkunden verliehen. Zum ersten Mal in der über 20jährigen Geschichte haben alle Meisterstücke die Prüfung bestanden. Ein glänzendes Ergebnis jedes Einzelnen.
Zu einen solchen Event gehört natürlich auch eine Moderatorin. Gekonnt und mit viel Charme und Esprit führte Frau Carla Kniestedt durch das Programm. Seit Jahren brennt in ihr das Feuer für das Tischlerhandwerk und sie freut sich jedes Mal bei uns zu Gast zu sein.
An dieser Stelle gilt unser Dank natürlich auch Herrn Jürgen Wittke – Hauptgeschäftsführer der HWK-Berlin, Frau Anna Leonzi-Fahlbusch – Leiterin des BTZ und Herr Sebastian Bobinski – Geschäftsführer der Tischler-Innung-Berlin für die Grußworte.
Eine solche Veranstaltung, wie auch die Meisterprüfung selbst, wäre ohne das Engagement vieler Freiwilliger, Sponsoren und Ehrenamtlicher nicht möglich. So gehört ein besonderer Dank den Firmen, die diese Veranstaltung finanziell unterstützen, den Mitgliedern des Fördervereins Aus- & Weiterbildung im Tischlerhandwerk e.V. für die Organisation und den Mitgliedern der Prüfungskommission für deren Einsatz bei der Durchführung der Prüfung. Ohne dieses Teamwork wäre dies alles nicht möglich.
Wir wünschen den neuen Tischlermeisterinnen und Tischlermeistern viel Erfolg in der Zukunft, Gesundheit und eine tolle Erinnerung an die Zeit der Meisterausbildung.